9/07/2009

ich kann nicht mehr

Ich kann nicht mehr
kann nicht mehr reden
nicht mehr denken
nichts mehr geben.

Ich kann nicht versteh'n
wieso Du mir wehtust
wenn Du weißt
daß es mich zerreißt
mich zerbricht

Ich kann nicht mehr glauben
nicht an Dich, nicht an mich
das Atmen tut weh
alles in mir
ist eine Last
die ich spür' und seh

Ich kann nicht mehr
kann nicht mehr reden
nicht mehr denken
nichts mehr geben.

rufen

Ich verlier' mich in Dir
find' mich in Dir
verzehr' mich nach Dir
rufe nach Dir

Ich bin hier mit Dir
und doch so weit weg
mein Herz schlägt für Dich
meine Seelenlunge atmet Dich

All meine Kälte
erwärmt sich mit Dir
all meine Schmerzen
schmilzen fort vor Dir
Mein Träumen, mein Sehnen
erfüllt sich mit Dir
Ich bin so weit weg
und doch hier bei Dir

Ich verlier' mich in Dir
find' mich in Dir
verzehr' mich nach Dir
rufe nach Dir

(04-03-04)

keine ahnung, was wir feiern

bäume schmücken
freunde entzücken
mit netten gaben
beglücken

keine ahnung, was wir feiern...


weihnachtsmänner, pausbackenengel
christbaumkugeln, kindergequengel

keine ahnung, was wir feiern...


familie spielen
wo keine ist
lichter und kerzen
das leben ist trist

keine ahnung, was wir feiern...


wen interessiert noch
was weihnachten heißt
es ging mal um christus
falls du das weißt
(oder auch nicht...)

jedes märchen
jeder schrott
kommt besser an
als das geschenk von gott...

keine ahnung, was du feierst...

meine stadt

als ich herkam
mit dem schiff
um dich zu erobern
wurde mir klar
nach einigem erkunden
beschnuppern, begehen
umsehen und ertasten
du würdest mich erobern
mich gewinnen
und mich festhalten
wie ein hilfloses, heimatloses
sich nach liebe sehnendes kind

trotz grauer, nasser
nebeliger winter
trotz düsterer strassen
und löchrigem asphalt
verwaister vorgärten
und trauriger, verwirrter gesichter
ist mein herz wie eingepflanzt in dir
denn der, der mich hier einpflanzte
liebt deine bewohner
mehr als eine mutter
ihr frisch geborenes baby
mehr als der wächter den morgen

ich gehöre hier her
doch lasse ich mich nicht verschlingen
von der schwere deiner last
und deinen hoffnungslosen träumen
ich bin gekommen
mit pinsel und farbeimer
mit blumenduft und himmlischen liedern
auch wenn andere nichts davon sehen
und verständnislos lächeln
ich reiche meinem gärtner die hand
und wir malen und singen und lachen
bis du zum leben neu erwächst.

so lang du willst

sandstürme peitschen
in dein schutzloses gesicht
eine endlose wüstenstraße
zehrt dich aus
der skorpion wird dein freund
die hitze des tages
die eisige kälte der nacht
sind deine wächter alle zeit
schmerz umschließt
dein zernarbtes herz
heute
schaue ich in deine augen
und ich sehe
daß trotz allem
das feuer noch nicht erloschen ist
daß trotz allem
deine seele noch immer atmet
ich bin hier
ich bleibe
so lang du willst

schweige nicht

schweige nicht
aber schliesse die lippen
denn soviele laute stimmen
drängen sich nach vorn
kämpfen um gehör
um spurlos zu verhallen
und doch zerstörung zu hinterlassen
wie scherben auf schiefer
tönendes erz
so ist der klang
der stimme
ohne das herz
schliesse die lippen
aber schweige nicht

prediger 1

nackt kommen wir zur welt
nackt gehen wir von ihr
nichts was heute sicher scheint
wird morgen noch vorhanden sein
verlust ist der fluch
der über allem liegt
alles woran du dich klammerst
wofür du lebst
worin du investierst
kannst du verlieren
in diesem augenblick
alles worauf du dich heute stellst
kann gleich schon
unter dir zusammenbrechen
nichts gehört dir
was du dein eigen nennst
nichts ist sicher
nichts gewiss
weil alles nichtig ist

frühlingslied

ein schöner schmerz der mich durchdringt
wenn draußen sanft ein vogel singt
noch ist der winter nicht gegangen
noch ist die kälte nicht zerronnen
mein auge in die ferne gleitet
ich weiß, was mir wird bald bereitet
bald bricht die erde auf und lebt
die wiese grünt, mein herz erbebt
vom tode wird er aufersteht
der frühling - bald werd ich ihn sehn

zu dir

ich komm zu dir
denn du
bist sowieso
schon in erwartung
meiner aufmerksamkeit

ratlos, leer
was könnte ich sagen
was könnte ich geben
es gibt nichts
was ich habe

mal wieder versagt
so abgelenkt
so besorgt und schwer
war dieser tag
meine vorsätze sind asche

willst du mich
so wie ich bin
schwer zu glauben
unmöglich zu fassen
doch ich brauch dich

sonst bin ich verloren

einbahnstrassensackgasse

vorne
schmaler weg im schwarzen nebel
hinter mir
feuerglut mit kochender lava

fühle mich als würd ich schweben
doch panisch wie im freien fall
hatte gehofft dass jemand für mich da war

rechts von mir
steht - hässlich und laut - mein versagen
links von mir
die last der anderen - erdrückend schwer

ich kann es nicht mehr tragen
mir ist schlecht im kopf, im magen
auf rettung hoff ich, doch woher

ich steh in dieser
einbahnstraßensackgasse

kann nicht hier weg
egal was ich tu
oder lasse

nur ich selbst - meine härteste kritikerin

müdigkeit in meinen augen
gedanken wirr in meinem kopf
kann nicht denken
was ich sollte
kann nicht tun
was ich immer wollte

möchte gut sein
immer besser
doch ich komme nicht zur ruh
denn selbst wenn ich
mich ändern könnte
käm neuer unrat noch dazu

was ich auch seh
an mir, in mir
ich mag es nicht
ich kann's kaum tragen
zu allem was ich denk, sag, tu
muss mein zweites ich was sagen

"was war denn das
versagerin
schäm dich doch
total blamiert
wenn ich du wär
-was der fall ist-
hätt ich mich lieber nicht gerührt"

ich träum davon
nur ich zu sein
nur ich selbst
nicht mehr als das
dann könnte ich in freiheit leben
und glücklich sein
doch wie geht das?

das boot

ruhe tankend
atem holend
der wind streichelt die segel

hier am strand
an festem land
die stille trägt den nebel

wellen küssend
keine hast
kein sturm scheint in der nähe

klare luft
meeresduft
freiheit
und auch heimat hier
was immer auch geschehe

*******************************

Inspiriert durch ein Bild von Christa Goldbecker

sprachlos

oben
in meiner traumfabrik
im netz der neuronen
da liegen sie
die wortfetzen
die komplexen impulse
unsortiert
umeinander kreisend
mein herz komponiert
die musik dazu
fühlt sich an
wie ein boot
auf hoher see

jetzt
will ich's dir sagen
das schweigen brechen
will meiner zunge befehlen
"sags jetzt, bevor ich platze"
doch wie in narkose
gelähmt und betäubt
bleibe ich starr
kein laut dringt hervor
weiß keinen anfang
und keinen ausweg
aus meinem chaos
will doch zu dir

doch
der einzige weg
der mich zu dir brächte
sind worte
gefüllt mit wahrheit
wer hat eine anleitung
eine straßenkarte
es war so lang still
ich hab' vergessen
wie man das macht
du bist so fern
so heilig, vollkommen
und ich bin

sprachlos

(06.12.2006)

echo

lass die antwort
auf mein rufen
doch nicht
das sein
was ich rief

lass die träume
die ich hatte
doch so echt sein
wie sie waren
als ich schlief

lass die leere
meiner seele
doch erfüllt sein
von der fülle
die ewig hält

lass die antwort
auf mein rufen
doch ein lied sein
das hinausgeht
in die welt

wolkenschiff

meine träume reisen fort
auf einem großen wolkenschiff
das keine festen formen kennt
sich wandelt wie der wind es will

nicht mit schwung und großer kraft
nicht mit fokus oder absicht
warf ich meine träume fort
langsam segelten sie hoch

ich wollte sie noch bei mir halten
wollte die konturen schärfen
doch wie das wolkenschiff dort oben
zerrissen sie und trieben ab

ich warte nicht mehr auf die rückkehr
dass sie vielleicht nach unten fallen
sie gleiten fort und sind nicht mehr
als hätte es sie nie gegeben

auch wenn es schwerfällt lass ich los
und steh mit leeren händen
vielleicht wenn ich nicht mehr dran denk
wird es neue träume regnen

heimat(los)

Ruhelos schwebt meine Seele
nordwärts, südwärts,
von Ost nach West
auf der Suche nach dem Ort
den alle Welt "die Heimat" nennt

Mein Herz will sich zur Ruhe betten
sich ausruh'n,
schmiegen in warme Arme
sich verketten
und gehören - irgendwohin

Kaum ließ sich
mein ich einst nieder
wurde es brutal entwurzelt
auf und fort zu neuen Ufern
wo es hinging, wußt' ich nie

Kaum vernarbten meine Wunden
wurden sie jäh aufgebrochen
los, auf auf,
wir müssen weiter
atemlose Flucht ins Nichts

Langsam lerne ich zu ruhen
in ewigen Armen, die Heimat heißen
ich bin nur Gast
auf dieser Erde
doch hilf mir
es heimisch zu haben
solange ich hier
noch bleiben muss

(09.11.2005 - für Annelie)

weiter

mach nur weiter
immer weiter
bau dir deine zäune auf
leg sie auch noch unter strom
bau dir bunker
bau dir mauern
stein auf stein
verstärkt mit stahl
dick zement drauf
mach nur zu

mach nur weiter
immer weiter
heb den graben tiefer aus
schütte ihn mit schwefel voll
leg die biester an die kette
damit auch keine näher kommt
bau dir einen turm
mit wachen, echten bogenschützen
die jeden töten
der zu dir will

mach nur weiter
immer weiter
kämpf um deine einsamkeit
deine freiheit: eingebildet
deine sicherheit: fatal!
lass nicht zu
dass jemand sehen kann
wie du wirklich, wirklich bist
wie du schreist
nach sinn und liebe

kanaan

ich ahnte schon
dass es das gab
dieses land
voll schwerer trauben
und süßem honig

ich sah hinüber
und erblickte dort
am horizont
wie alles klarer wurde
erste konnte ich mauern
dann türme
und tore erkennen

mutigen schrittes
ohne zu zögern
ging ich darauf zu
nichts konnte mich halten
weder durst noch mühsal
ich war mir sicher
wohin ich gehörte
war weder vorsichtig
noch zögerlich

und plötzlich dann
mit einem schlag
zart wie eine seifenblase
verschwand die stadt
die schöne, die reiche
meine augen starrten
direkt ins leere

langsam langsam
nach hoffnungslosem harren
sehe ich konturen
einer fata morgana
oder gibt es sie doch?

der weg

aus dem nebel in den dunst
der pfad führt um den berg herum
zeigt den nächsten schritt dir nur
wie der sprung vom kopf des löwen

hinter dir liegt viel geröll
und auch wege gesäumt von blumen
ein blick des adlers würde zeigen
all die zeit warst du nie allein

atme hoffnung atme tief
und nimm den nächsten sprung
der fels auf dem du stehst und gehst
wird ewig stark und sicher sein

jenseits

machmal, wenn ich dich vermisse
mehr als sonst - so dass es sticht
und mir wünsche, dass du plötzlich
aus dem nebel zu mir schwebst
mich berührst und wieder wirst
zur materie, aus der meine welt besteht
weil keiner meine herzenssprache
so versteht, wie du es kannst

dann muss ich mich daran erinnern
dass hinter dem vorhang meiner blinden augen
hinter dem undurchschreitbaren wasserfall
das jenseits ist - wo du weiterlebst
gewiss ist jenes universum
viel realer, als dieses
das mich jetzt noch in sich trägt
doch ich weiss wer dich trägt

er holt mich eines tages ab
wenn meine zeit gekommen ist
ein lächeln, ein blinzeln, ein hauch
der vorhang zerreisst, die augen sehen
wie gross und schön das jenseits ist
diese laute, pulsierende welt
wird zu einem häufchen staub
das im nichts sich dann verliert

homo sapiens

ich hab recht
egal worin
weil ich gewiss
der klügste bin
mein verstand
ist hoch erhoben
darum mag ich's
mich zu loben
die allgemeine wissenschaft
sie ist meine sklave
meine macht
wenn ich nur kämpfe
forsche, schaffe
meine weisheit
schallen lasse
besiege ich
einmal den tod
ich halte selbst
die welt im lot

ich glaube nur
was ich auch seh
nehm in besitz
wo ich auch geh
alles ist mein
ich herrsche kühn
und bin sehr stolz
auf meine müh'n
ich triefe auch
vor edelmut
wenn es mir passt
mein ich's auch gut
ich helfe dann
wenn's jemand sieht
damit man mir
die ehre gibt
ein hoch auf mich
der du mich kennst
ich heiße
homo sapiens

lamentation

wieviel
kann ein herz ertragen
wieviel
darf ein blinder wagen
wieviel
muss die seele klagen

bis das licht den schatten besiegt
bis hoffnung mehr als bangen wiegt
bis ich das ziel vor augen seh
bis ich auf neuen wegen geh

wieviel
kann ein herz ertragen
wieviel
darf ein blinder wagen
wieviel
muss die seele klagen

bis alle türen fallen zu
bis ich nur in dir mehr ruh

(02.10.2006)

kettensäge

bist du auch
vor schmerzen stumm
hör nicht auf zu rufen

bist du auch
vor kummer blind
hör nicht auf zu suchen

kompromisse
ein deal mit der angst
"nur kein verlust mehr
egal was du verlangst"

selbstbetrug
"ich schaff das alleine,
verschwindet, geht fort"
deine freiheit ist keine

bist du auch
vor schmerzen stumm
hör nicht auf zu rufen

bist du auch
vor kummer blind
hör nicht auf zu suchen

er tut dir nicht weh
er nimmt dir nichts fort
nimmt nur dich
von diesem einsamen ort
seine kettensäge wird
betrieben durch liebe
er jagt sie fort
die geister, die diebe
deine handschellen aus eisen
er wird sie zerschneiden
aus dem kerker dich führen
auf blühende weiden

bist du auch
vor schmerzen stumm
hör nicht auf zu rufen

bist du auch
vor kummer blind
hör nicht auf zu suchen

sanduhr

langsam
stetig
unaufhaltsam
rieselt
korn um korn
in der sanduhr
deines lebens

sinnlos
leer
unbegreiflich
ist doch
der inhalt
und der antrieb
deines strebens

zeit
kostet nichts
ist unkäuflich

ewigkeit
kostet
ein gebet

(18.07.2003)

1-amkeit

Ich stürz' mich in die Menschenmassen
mit ganzer Kraft und Macht
und trotzdem fühle ich mich leer
wie in einem dunklen Mienenschacht.

Die Einsamkeit zerfrisst mein Sein
obwohl mich Lärm umfängt
eine Käseglocke über mir
die mich in dieses Dasein zwängt.

Wärme will mich nicht erreichen
es ist so eisig kalt
wenn mich niemand kann befrei'n
stirbt meine Seele bald.

Der Wahnsinn ist wie eine Klaue
steckt mir in Mark und Bein
ich kann nicht mal mich selbst mehr spür'n
was ich auch tu' - ich bin allein.

Matt erinn're ich mich nun:
dies war einst meine Wahl!
Isolation hielt ich für Gold,
nun ist sie hart wie Stahl!

Ich harre aus, sonst bleibt mir nichts
mein Geist hat keine Flügeln mehr
mein Herz ist taub und stumm und öd'
meine Erinnerung ist leer.

sturmzeit

reib' dir die augen
straff' dein rückgrat
es ist vorbei
die ruhe ist fort
nicht mal zeit
sie zu beerdigen
sie zu vermissen
deine vermeintliche gelassenheit

hast du gedacht
es geht immer so weiter
beschaulich und nett
sorglos und sicher
dramen und not
in weiter ferne
khao lak oder ao nang
das ist passé

ein sturm wird aufziehn
ein gewaltiges beben
nicht dort oder da
hier wo du grad' stehst
das klingt für dich
nach wolfgang petersen
vergiss es
das ist die wirklichkeit

wen willst du beschuldigen
wer wird dich noch retten
wenn alles zerschmettert
wenn der wind tobt und johlt
gibt es für dich
auch jenseits dieser welt
ein zuhause, eine heimat
oder ist dies hier alles was du hast

reib' dir die augen
straff' dein rückgrat
bevor ist zu spät ist
und das ist es bald
hör auf zu glauben
es wird schon nichts kommen
der preis ist zu hoch
schlaf nicht mehr ein

ich werde leben

selbst die zeit
wird mich nicht täuschen
sie begrenzt nur die
welche nie gelebt haben
aber ich weiß
daß jenseits aller grenzen
in die die welt mich zwängen will
der horizont
noch nicht zuende ist
und ich bin sicher
solange ich glaube
solange ich singe
solange ER spricht
kann die welt versuchen
mich am atmen zu hindern
aber ich weiß
ich werde leben

Gott

wie sinnlos ist der menschen treiben
gier und hunger und grelles taumeln
sich windende seelen
auf der suche nach der wahrheit
die sie nicht hören wollen
oh wie klein und zerbrechlich
sind ihre großen taten
ihre formlosen konstruktionen

wie tief und ewig ist der einzig wahre
der alles in allem ist
seine stimme erschallt durch die zeiten
um die zu rufen
die sich nicht blenden lassen
von der dunkelheit
wie sehr sich die staubgleiche menschheit
auf gegen ihn erhebt
so pulsiert doch
das herz seiner liebe für seine geschöpfe
ewig währt nichts
außer er selbst
und das leben
daß er gibt

Wessen Kopf ist einen Aufstand wert?

Pressebericht:
Deutsche Oper setzt Mozart-Oper mit Mohammed-Darstellung ab
Der Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch hat Verständnis für die Entscheidung der Intendanz der Deutschen Oper Berlin geäußert, eine Inszenierung der Mozart-Oper "Idomeneo" vom Spielplan zu nehmen.
Im Inforadio sagte Glietsch, nach den Erfahrungen mit dem Karikaturenstreit könne eine Szene, in der der abgeschlagene Kopf Mohammeds gezeigt werde, eine Gefährdungssituation auslösen.
"Man kann nichts Schlimmes daran finden, wenn in einem Klima, das ohnehin schon zunehmend gespannt ist zwischen der islamischen und der westlichen Welt, darauf verzichtet wird, die Stimmung durch eine Szene weiter anzuheizen, die nach meiner Überzeugung ohne Zweifel als provokativ empfunden werden kann, vielleicht sogar muss von gläubigen Moslems."
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Als ich den Bericht darüber las, dass die Oper "Idomeneo" abgesetzt werden soll, dachte ich zuerst: "Naja, ist ja auch etwas heftig, so eine Darstellung." Als ich dann aber den Grund las, weshalb, klappte mir dann doch das Kinn herunter: "Der abgeschnittene Kopf Mohammeds könnte gläubige Moslems verletzen."
Ich frage mich, warum niemandem einfiel - obwohl es die ganze Zeit bekannt war - dass der Kopf Jesu auch abgeschnitten auf einem Stuhl liegt "und dies gläubige" Christen beleidigen könnte.
Nein, ich bin nicht beleidigt, denn ich weiß, Jesus hat wahrhaftig seinen Kopf für mich hingehalten, damit ich leben darf (und zwar ewig), aber wir sollten uns in Deutschland (und auch sonst auf der Welt) wieder fragen, ob wir die Stimme für unseren Retter laut genug erheben. Es gibt genug Religionen, die - je nach Belieben schreiend, protestierend, säuselnd - ihre Götter und Propheten verteidigen, bekanntmachen, verkünden. Nein, schreien müssen wir nicht, aber wir dürfen unsere Stimme schon benutzen, denn jeder muss erfahren, dass Jesus Christus der einzige Weg zu Gott ist! Und er ist der einzige Gott, der uns unsere Gerechtigkeit und unser ewiges Leben schenkt! Wenn wir es nicht sagen, wer dann?
Johannes 3:16 Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben.
September 28, 2006

Sorgen, Sorgen, Sorgen

Bestimmen Sorgen nicht manchmal oder sogar meistens unser Leben? Gibt es einen einzigen Tag, eine einzige Stunde in unserem Leben, wo wir uns nicht sorgen? Damit sind die kleinsten und auch die größeren, und die größten Sorgen gemeint, die bewußten und die unbewußten. Egal ob es um das tägliche Leben geht, um unsere Gesundheit, um Existenz- oder Zukunftssorgen - wir verbringen erstaunlich (und erschreckend) viel Zeit damit, unsere Sorgen zu kultivieren und zu füttern. Wir tauschen liebend gerne Sorgen aus, wir besprechen sie bis in's Kleinste, wir rechtfertigen sie und wir können uns wirklich auf sie verlassen - denn ist eine Sorge entschärft oder aufgelöst, gibt es garantiert fünf andere, mit denen wir uns beschäftigen können.
Sorgt Euch nicht! - lautet Gottes Aufforderung an uns, und diese Aussage ist in seinem Wort wirklich ziemlich oft zu finden. Gott hat für alles seine Gründe, und für die Wiederholung dieser Aussage erst recht, denn Er weiß, das Leben ist für uns meist kein Spaziergang.
Ich bin ein Mensch, der sich manchmal so in Sorgen verlieren kann, dass jede einzelne Sorge und auch alle in der Quantität zusammen, mir die Tränen in die Augen treiben und meinen Puls auf 180 bringen können. Oft habe ich mir eingeredet: Wenn ich diese oder jene Sorge nicht mehr hätte... dann! wäre mein Leben so viel leichter... Irrtum, sprach der Igel und stieg von der Bürste. Sorgen vermehren sich, substituieren sich und was sonst noch - sie sind Teil unseres Lebens. Und das sollen wir uns nehmen lassen??
Aber sicher, und ich arbeite dran, denn da fiel mir doch glatt ein, dass es sogar und tatsächlich Vorteile hat, wenn man versucht, das ständige Sorgen einzudämmen. Bevor ich zu den Vorteilen komme, möchte ich noch klarstellen, dass man Sorgen auf viele Arten und Weisen abstellen (unterdrücken) kann, doch die beste Art und Weise zeigt Gott auf - denn Er möchte nicht nur, dass wir Ihm die Sorgen mitteilen. Noch besser, Er nimmt sie - und kümmert sich! Er ist besorgt um unser Leben, um unsere Sicherheit, unsere Versorgung, unsere Ewigkeit!
Also, 3 überzeugende Vorteile, die Sorgen wirklich Gott zu geben:
1. Man wird die Last und den Druck der Sorgen los
2. Man empfängt Gottes Frieden und Hoffnung (mit "menschlicher" Logik hat dies nichts zu tun)
3. Man gibt Gott die Erlaubnis und die Chance, sich um die Dinge zu kümmern und sie zum Besten dienen zu lassen
Wow - das sind ja gleich 3 Vorteile auf einmal. Ich finde sie überzeugend. Gott unsere Sorgen zu geben heißt, sie immer wieder mitzuteilen, so oft sie in unseren Gedanken kreisen. Gott hat keine Mittagspause und keinen Feierabend, und seine Geduld und Kapazität des Zuhörens ist uneingeschränkt. Wir können Ihm immer alles anvertrauen, egal wie oft. Und ein wenig Vertrauen darin zu investieren, dass Er sich dann kümmert, kann nicht schaden, schließlich ist es Gott der uns liebt! Er wird sich kümmern.
"Überlaßt alle eure Sorgen Gott, denn er sorgt für euch." (1.Petrus: 5,7)
September 11, 2006

Das einzige, was bleibt

Was bleibt?
Wenn Dein Job weg ist, plötzlich, einfach so?
Wenn Du krank wirst und es kaum erträgst, weil der Gedanke an den nächsten Tag Dich schon erstarren lässt vor Angst?
Wenn Menschen, die Du liebst, gehen, Du sie nicht festhalten kannst?
Wenn Deine Träume zu Staub zerfallen?
Wenn die Liebe, nach der Du Dich sehnst, in Menschen nicht zu finden ist?
Egal, wie Dein "wenn" aussieht - Gott bleibt. Wenn Du ihn hast, er Dich hat, dann bist Du nie ohne Versorgung, ohne Hoffnung, ohne Liebe, ohne Heimat, ohne Träume und Bestimmung. Zu spüren ist das nicht immer. Aber es ist immer wahr.
Ohne Gott ist nichts, war nichts und bleibt nichts. Das Leben ist eine winzige Zwischenstation auf dem Weg in die Ewigkeit. Trotzdem kann er alles verändern. Heute. Wenn Du vertraust. Dich einlässt. Er hat Dich nicht vergessen oder verlassen. Es liegt an Dir, ihm heute eine Chance zu geben. Jetzt. Wenn Du nichts mehr kannst, dann ist Deine Rettung die: Zu erkennen, dass er ALLES kann.
Du wirst geliebt. Trotz allem. Trotz Dir.
Er kennt ja keine Schranken.
Nur die, die Du zwischen Dich und ihn stellst.
Jeremia 29,11
August 10, 2006

Taufe ist Selbstmord!

Der Gedanke kam mir letztens, als ich das unglaubliche Privileg hatte, eine ganz liebe Freundin von mir taufen zu dürfen. Im Fluß bei uns im Ort. Das Wetter spielte mit (um 7 Uhr abends waren es vielleicht noch 30 Grad, so dass das Wasser für eine perfekte Abkühlung sorgte). Es war einfach wirklich besonders, in der Natur, so unkompliziert... biblisch halt :-)
Nun, warum aber dieser obskure Gedanke "Taufe ist Selbstmord"? In einem Bibelvers heißt es ungefähr: "Also lebe nicht länger ich, sondern Christus in mir..." Wenn das so ist, dann sind wir "tot", gewissermaßen spricht man ja als Christ auch von der Wiedergeburt, wenn man Jesus sein Leben anvertraut. Die Taufe ist zwar nur eine Bestätigung und ein äußeres symbolisches Zeichen für diese Wiedergeburt, denn die Entscheidung für Jesus geschieht bereits davor - zumindest sollte sie das - dennoch markieren wir damit doch gewissermaßen vor der "himmlischen" (spirituellen) Welt, dass wir ab sofort nicht mehr für uns selbst leben, sondern ganz für Jesus. Um unsere Sünden und das alte Leben hinter uns lassen zu können, bedarf es eines symbolischen Todes, den Jesus real für uns erlitten hat, und somit gehören wir nicht mehr uns, wir leben nicht uns selbst. Jesus lebt jetzt (in) uns. Daher ist Taufe eine Art "Selbstmord", das Wort klingt zwar furchterregend, weil man damit anderes verbindet, jedoch ist es der größte Gewinn eines Menschen, wenn er erkennen kann, dass er nur wirkliches Leben hat, wenn er aufhört für sich selbst zu existieren und ewig in Jesus zu leben. Wir gehören nicht mehr uns. Wozu auch? Baron Münchhausen, der sich selbst helfen konnte, ist eine Utopie, genauso wie die Annahme, dass wir schon alleine klarkommen. Je eher wir das begreifen, desto besser, damit der Anfang unserer Ewigkeit möglichst früh beginnen kann.
July 27, 2006